Im Folgenden versuche ich ein bißchen das wiederzugeben, was wir hier so im Alltag erleben.
Es sind Dinge die nicht auf Fotos wiedergebene werden können und selten bei Reiseberichten erwähnt werden,
da sie einfach zu banal sind. Aber sie sind doch erwähnenswert. Es sind diese Kleinigkeiten, die das Leben
"draußen" so sehr vom Leben zuhause unterscheiden. Es sind die Dinge, die wir zu lieben gelernt haben
und zuhause vermissen werden. Es sind aber auch die Dinge, die wir furchtbar finden und uns dazu bringen
das Ein oder Andere zuhause wieder mehr schätzen zu lernen.
Room service
Während ich Euch hier schreibe ist der Room Service gerade hier und macht alles wieder hübsch.
Es wird sogar abgewaschen, was für mich wirklicher Luxus bedeutet (Methode anscheinend alla Irani-
Spüli auf den Schwamm und dann unter fliessendem Wasser- aber so genau guck ich einfach nicht hin.).
Das schlechte Gewissen, dass ich noch in Abu Dhabi hatte,hat sich inzwischen gelegt und ich kann es
einfach geniessen mich jeden abend in ein frisch gemachtes Bett zu legen.
Die Dame die bei uns saubermacht ist sehr nett und Sarah ist immer ganz begeistert von Ihr.
Seit Sarah nun so mobil geworden ist. Krabbelt sie die ganze Zeit, wenn bei uns saubergemacht wird dorthin
wo gerade was passiert. Dabei muss ich hin und wieder aufpassen, dass sie dabei nicht zu sehr im Weg ist.
Positiver Effekt: Meist ist sie danach so muede von der ganzen Krabbelei, dass ich sie recht problemlos
zu ihrem Mittagsschlaefchen hin legen kann und selber in Ruhe zum Essen komme.
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Mit Baby im Ausland
Es ist etwas ganz anderes mit Baby im Ausland zu sein, als es damals in den UAE war.
Beim shopping geht es nur um Sarah. Das richtige Wasser für sie (mit moeglichst wenig Chlor),
dann die Badewanne (zum Aufblasen), Thermometer, Brei, Windeln, etc. Tagsüber muss ich mich jetzt
viel mehr um sie kümmern, da sie jetzt richtig auf Erkundungstouren geht. Dabei werden die Schuhe
untersucht (inzwischen im Wohnzimmerschrank verstaut), die Raeder des Kinderwagens abgeleckt etc.
Leider besteht neben den hygienischen Bedenken auch immer die Gefahr, dass es zu kleinen "Unfaellen"
kommt. Bei dem Versuch Sachen vom Bett zu ziehen hat sie das Gleichgewicht verloren und ist
umgefallen... inshallah auf Teppich. Da ausser den beiden Schlafzimmern der Rest der Wohnung
Steinfussboden hat, bin ich bei den Erkundungen also immer dabei, um aufzupassen, dass sie nicht aufs
Koepfchen faellt. Aber seit dem kleinen Sturz ist sie sichtlich vorsichtiger. Nur wenn sie auf dem Bett
turnt kennt sie keine Angst, obwohl sie da auch schon runtergefallen ist.
Die Hitze setzt ihr zum Teil glaube ich schon zu, aber sie ist eigentlich immer gut gelaunt wenn
wir draussen sind und guckt sehr interessiert in die Gegend.Die Asiaten sind natürlich alle immer
begeistert. Andreas hat es am ersten Abend schon fast genervt, dass alle immer in den Kinderwagen
geguckt haben. Auffallen tun wir aber weiter nicht. Es gibt viele Europaeer und auch viele mit Kindern.
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Die Maid
Viele Haushalte in Singapur haben ein Hausmaedchen. Die "Maid" lebt in der Familie, hat ihr eigenes
kleines Zimmer und kuemmert sich um den Haushalt und die im Haus lebenden Kinder. Die Maids
stammen fast ausschliesslich aus den umliegenden asiatischen Laender, zum Grossteil von den Philipinen.
Der Arbeitgeber muss beim Staat eine Sicherheit in Hoehe von ca. 10T€ hinterlegen, behaelt den Pass ein und
haftet komplett fuer alles was die Maid tut. Eine Maid kostet im Monat ca. 400S$ (ca.200€) + 260S$ (ca.130€)
die der Staat bekommt. Die Maids ihrereseits sind verpflichtet regelmaessig zu einer
medizinischen Untersuchung zu gehen. Sobald eine Maid schwanger ist, oder HIV positiv muss sie das Land
verlassen. So sind die Regeln.
Wie die Maids von ihren Arbeitgebern behandelt werden ist ein eigenes Thema.
Zunaechst die Zimmer: Das Zimmer der Maid ist meist von der Kueche aus zugaenglich. Sehr klein, mit einem
Klappbett ausgestattet, meist ohne Fenster und ohne Ventilation oder Klimaanlage. Oft sind die Zimmer so klein,
dass man, wenn das Bett ausgeklappt ist, nicht mehr in dem Raum stehen kann.
Wenn ich tagsueber unterwegs bin, dann begegnen mir die Maids fast ueberall. Teilweise alleine mit einem oder
mehrern Kindern beim Einkaufen, aber haeufiger in Begleitung der Mutter. Typisches Bild: Mutter mit Gucci
Taesschen ueber der Schulter, Maid mit Rucksack, schiebt den Kinderwagen mit einer Hand und hat Kleinkind an
der anderen. Besonders schoen fand ich dann auch: Maid mit Baby Bjoern, Rucksack und Kleinkind an der Hand.
War das jetzt wertend? Meine Meinung dazu brauch ich glaube ich an dieser Stelle nicht mehr zu aeussern.
Es geht aber auch anders: diesmal eine Europaerin, sonst meist Chinesen... mit Maid und Kindern beim
Cappuccino im Kaffee.
Unsere amerikanischen Freunde werden bald auch eine Maid haben.
Die Informationen darueber wie die Zimmer aussehen und wie die rechtliche Situation ist stammt auch von ihnen.
Sie gehen aehnlich wie wir es wohl tun wuerden mit gemischten Gefuehlen an das Thema heran. Wie es dann sein
wird, werden wir dann wohl in den naechsten Monaten sehen und sind alle schon sehr gespannt.
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Singapur
Singapurs Slogan "Uniquely Singapore" trifft es. So etwas habe ich bisher noch nicht gesehen. An sich ist
alles unauffaellig und das ist das Besondere, Einzigartige. Die Bevoelkerung setzt sich aus voellig
verschiedenen Kulturen zusammen, die es aber schaffen nebeneinander zu existieren, ohne sich einschraenken
zu müssen oder begrenzt zu werden. Es faengt an mit der Sprache. Hier spricht jeder mit jedem Englisch.
Dabei gibt es eigentlich keine Native Speaker. Ich habe asiatische Familien gesehen, die mit ihren
Kindern Englisch sprechen. Entweder, da die Eltern aus unterschiedlichen asiatischen Laendern kommen und
dies ihr gemeinsamer Nenner ist. Vielleicht aber auch, um die Kinder schon mit Englisch aufwachsen zu
lassen. Wer Geld hat, laesst seine Kinder in Europa studieren. Durch die gemeinsame Sprache kann jeder
aber auch mit jedem reden. Dadurch wird keiner ausgegrenzt. Ansonsten lebt jede Gemeinschaft für sich.
Es gibt "little India", "China Town", das "Arab Quarter" und diverse Condominiums, in denen die Europaeer,
etc. leben. Zusammen findet man dann wieder beim Essen. Das Essen hier ist spitze. Wir futtern uns durch
die ganze Vielfalt Asiens. Ich entdecke für mich gerade die japanische Küche, die hier mit ihren
Variationen zu finden ist (nicht nur Sushi).
Und dann sind da noch die vielen Feste:
Heute ist z.B. ein indisches Ernte Fest und seit heute früh ziehen Prozessionen an unserem Fenster vorbei.
Gegen Abend sammeln sich nun Mengen von Indern auf den Rasenflaechen. Männer, Frauen, Kinder.... alles total
bunt, da alle in Festtagskluft gekleidet sind. Dazwischen mischen sich schaulustige Singapurianer und
Touristen. Die Prozession ist wild, laut und sehr bunt. Fast nackte Männer tragen seltsame Gestelle
ihre Haut teilweise durchbohrt mit Nadeln und Spießen. Leider erfahren wir nicht viel über die Bedeutung,
soweit geht das Interesse an den Mitbewohnern dann doch nicht.
Und dann gibt es da den großen Anteil an Chinesen und "Chinese New Year"-- das chinesische Neujahrs- oder
auch Frühlings- Fest.
Es ist, als ob jeder ein Stück seiner "Welt" mit hierher gebracht hat.
28.03.2008- Inzwischen sind einige Wochen vergangen seit ich meine ersten Eindruecke geschildert habe.
In den ersten Wochen hier in Singapur, in denen wir uns noch orientiert haben war mein Bild von Singapur
noch sehr grob koernig. Inzwischen beginnen erste Felder
in diesem groben Bild sich langsam aufzuloesen und etwas feinkoerniger zu werden. z.B. faellt mir nun auf, dass
der Bäcker in dem Brotladen wo ich gerne mein indisches Brot kaufe kein Englisch spricht, sondern nur die
reizende junge Verkaeuferin an der Kasse, die dafuer akzentfrei. Und das ist an vielen Orten an denen wir
uns bewegen so. In den Restaurants sind auch meistens nur die Damen oder Herren, die einen zum Tisch fuehren
englisch-sprachig. Bei den teuren Restaurants dann auch noch die Bedienung, die die Bestellung aufnimmt,
bei den anderen wird das Bestellen manchmal zum Glueckspiel. Da hilft dann oft nur das Gewuenschte
auf der Karte zu zeigen. Bloede Situation fuer beide Seiten. Auch in den Geschaeften, die mehr auf den
asiatischen Kunden zugeschnitten sind, ist Englisch nicht mehr die Hauptsprache. Die Erklaerung dafuer
findet sich wahrscheinlich in der Zusammensetzung der Bevoelkerung. Von meinem Friseur (von wem auch sonst?!)
habe ich dazu einiges erfahren. Allgemein ist es so, dass wenn man jemanden hier in Singapur fragt woher er stammt,
man zur Antwort bekommt: Ich bin Singapurianer. Tja, das ist dann immer die Antwort, die ich nicht hoeren
wollte. Schliesslich sehe ich doch, dass mein Gegenueber indische oder phillipinische Wurzeln hat.
Die meisten Singapurianer sind jedoch chinesischen Ursprungs. Der Rest setzt sich aus Malayen, Indern,
Philipinos und uns Kaukasiern zusammen. Mein Friseur z.B. spricht daher Mandarin, Englisch und den Dialekt
der chinesischen Region aus der seine Familie urspruenglich stammte. Also kann man davon ausgehen, dass auch
die anderen Gruppierungen gleich mehrere Sprachen zur Auswahl haben. So, jetzt habe ich mich glaube ich ein
wenig verheddert und muss langsam wieder zum eigentlichen Punkt zurueckfinden. ... Kurz und gut, wir sind
hier eine Minderheit, jedoch eine kaufkraeftige, daher sprechen die, die mit uns Geld machen wollen unsere
Sprache. Mit der Kaufkraft des chinesischen Anteils der Bevölkerung koennen wir aber lange nicht mithalten.
Daher reicht es dem Rest chinesisch zu sprechen. So ein wenig habe ich den Eindruck teilt sich Singapur an
dieser Stelle. Da gibt es das westliche, hippe Singapur in dem alles auf Englisch abläuft und das traditionelle,
chinesisch geprägte, in dem Chinesisch gesprochen wird.
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Kleidung/Shoppen/ Mode
Anders als in den UAE brauchen wir uns hier um keinen Dresscode Gedanken zu machen. Die Asiatinnen
tragen selber möglichst knapp und lassen einen richtig bieder erscheinen. Sehr lustig, da im Lonley
Planet stand, dass in Singapur alle eher bedeckt gekleidet wären und Flip Flopps unschick sind ....
völlig verfehlt. Naja, Reiseführer müssen ja nicht immer recht haben und ich habe ja meine Lieblings-
Flip Flopps mitgebracht. Shoppen geht hier auch super, zu kaufen gibt es wie schon gesagt alles,
leider nur zu fast europäischen Preisen.
Mit der Zeit entdecke ich immer mehr die Ecken in der Stadt, wo man am Besten einkaufen kann. Und, wie
man sich denken kann, nutze ich das Angebot an günstigen Klamotten und Schuhen auch aus. Natürlich ist
oft nicht nur der Preis, sondern auch die Qualität "Made in Asia", aber darüber kann man bei den Preisen
durchaus hinweg sehen.
15.05.2008 - In fünf Monaten Singapur kommt selbst ein Modemuffel wie ich, für die die Farbe "braun" schon
wirklich peppig ist dazu mal etwas "gewagtes" kaufen zu wollen. Und da bin ich: Durchschnittes Europäerin in
Südost- Asien Urlaubsstimmung in einem ganz normalen Geschäft in Singapur mit ganz normaler Sinagpur Mode.
Lässig versuche ich herein zu schlendern und so zu tun, als ob diese feschen bunten Fummel, die mich von
den Kleiderbügeln anlächeln, in meinem Kleiderschrank zwischen ihres gleichen hängen würden. Natürlich
mißlingt mir das vollendes. Keiner nimmt mir mit diesem, für Singapur Verhältnisse gigantischen Kinderwagen,
in Birkenstocks mit ausgeleierter 3/4 Hose und T-Shirt ab, daß das was dort hängt auch nur im entferntesten
mein Stil ist. Entsprechend skeptisch der Blick der adretten jungen Verkäuferinnen. Inzwischen geübt in
solchen Auftritten spielen Sarah und ich unseren Trumph aus: Sarah lacht fröhlich neugierig die Damen an,
schließlich weiß sie schon was gleich kommt. Sämtliche Damen im Geschäft versammeln sich um den Kinderwagen
und umtüddeln Sarah nach allen Künsten. Das ist nun meine Chance mich in Ruhe und unbehelligt umzuschauen. Doch
weit gefehlt dem geübten Blick der ambitionierten asiatischen Verkäuferin bleibt nichts verborgen. Während ich
noch verträumt überlege, ob diese Bluse nicht doch vielleicht etwas zu gewagt für mich ist und ob sie im deutschen
Klima je den Kleiderschrank verlassen würde ertönt schon eine schrille Stimme neben mir.... "Das gibts auch noch
in anderen Farben - Wir haben das auch in Ihrer Größe!" Und danach dieser erwartungsfrohe Blick. Zögere ich
in diesem Moment zu lange reißt mir die Dame das Stück Stoff auch schon aus der Hand und prüft die Größe.
Mit einem Nicken bekomme ich dann siganlisiert, daß ich tatsächlich meine Größe gefunden hab. Man darf hier
nicht empfindlich sein wenn es zu Kleidergrößen kommt... da hat man halt "L" und muß anerkennen, daß es auf
den Schildern mit westlicher Ausschilderung immer drei Größen gibt: UK , EUR/Ital.Span.; EUR/Ger ! Wir Deutschen
sind also die europäischen Moppel, das weiß nun auch in Asien schon jeder. Nunja, in der Blusen- Sache kommt
meine Rettung mal wieder aus dem Kinderwagen - Sarah werden die Mädels langsam doch zuviel und sie ruft kurz
und verzweifelt nach ihrer Mutter. Wir verabschieden uns freundlich winkend von allen und verlassen erleichtert
das Geschäft, es hätte schlimmer kommen können. - Mutig geworden und mit Andreas im Schlepptau betrete ich
schon bald wieder ein Geschäft und steuere interessiert einen Ständer mit T-Shirts an. Die eifrige Verkäuferin
hechtet hinter mir her mit den Worte "Das gibts nur in Einheitsgröße!" Dazu dieser vielsagende Blick:
"Da paßt Du nicht rein!" Schade! So fühlt sich das also an, wenn man zu dick ist. Als nächstes probiere ich
ein Kleid an im Umstandsstil, da kann ja eigentlich nichts klemmen ... denkste... Kommentar meines Mannes: "Das
sieht auf dem Bügel besser aus!" Bumms, das sitzt, obwohl eigentlich logisch, die Mädels hier sehen teilweise
tatsächlich wie Kleiderbügel aus. Fazit: Hennes & Mauritz ist großartig, Kleidergrößen sind relativ und Reis
macht nicht dick.... Curry Soßen schon!
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Autos
Klar das Thema darf bei uns natürlich nicht fehlen. Zunächst muß ich leider die Freunde der klassischen
Automobile enttäuschen: Es gibt hier sehr wenige Klassiker, was vorallem an der Steuerpolitik Singapurs liegt.
Dazu gleich mehr.
Das Straßenbild wird natürlich deutlich von den asiatischen Fahrzeugherstellern geprägt, Toyota, Hyundai, etc.
Danach kommen aber auch schon gleich die Deutschen. Favoriten: Mercedes, BMW, Audi, Porsche. Volkswagen sehr selten,
Opel... zu vernachlässigen. An dritter Stelle kommen dann unsere italienischen Freunde... hier vorallem
Lamborghini, Maserati und Ferrari. Fiat habe ich bisher erst einen gesehen und Lancia noch garkeinen.
Platz vier belegen die Engländer mit Aston Martin, Bentley und Rolls Roys, die man doch schon häufiger sieht. Und den kläglichen
Abschluß bilden die Amerikaner und das meine ich nicht wertend.
Zur Erklärung muß man dazu folgendes wissen: Wer in Singapur ein Fahrzeug besitzen möchte, kann dieses entweder
selber importieren, oder von einem lokalen Händler erwerben. Nach dem Kauf gilt es dann den Wagen zu versteuern.
Wer bisher der Ansicht war, daß unser lieber Heimat Staat hohe Steuern erhebt, der lasse sich das nun folgende
mal ganz genüßlich auf der Zunge zergehen. Die Fahrzeug Steuer beträgt hier für einen Zeitraum von zehn Jahren
150% des Kaufpreises !!! Was bedeutet, daß jeder Quatroporte, der an mir vorbei schwebt seinem Besitzer 250% des
Kaufpreises wert war. Und das in einem Land, indem man maximal 90km/h fahren darf.
So, nun aber zu dem was wir hier so auf der Straße sehen:
Es gibt sie natürlich auch, die 124er und 111er.
Sehr selten sind die Kombis. Aber das gilt nicht nur für sie 124er, sondern allgemein. Die gemeine Familienkutsche
ist dem Singapurianer fern. Wenn man dann mal einen Kombi sieht, sitzten Europäer am Steuer.
Hier eines dieser seltenen Exemplare.
Allgemein ist es hier in Singapur auffällig, daß der europäische Lebensstil, Design, Essen, Kleidung, etc.
sehr bewundert wird und wer Geld hat diesen auch versucht zu leben. Daher ist es natürlich auch nur logisch,
diesen auch bei der Entwicklung von eigenen Produkten einfließen zu lassen. Besonders bei Fahrzeugen der Oberklasse
läßt man sich gerne inspirieren. Aber auch bei den Kleinwagen fühlt man sich an das ein oder andere deutsche
Produkt erinnert.
Wobei ich natürlich zugeben muß, das gewissen Ähnlichkeiten zwischen europäischen Herstellern auch durchaus
da sind und das wohl einfach zum Geschäft gehört.
Zu guter letzt noch einmal etwas aus der Rubrik- Daimler:
Die absolute Rarität in Singapur. Mit Sicherheit fahren mehr Murièlagos auf Singapurs Straßen als 123er. Aber
Ihr kennt uns... wir stöbern sie auf, die wahren Exoten !
All denjenigen von Euch, die den Abschnitt über die Autos gelesen haben und zwischendurch nicht so genau wußten
worüber ich überhaupt rede, gilt die folgende Erklärung:
124er, 111er, 123er und 126er sind die Werksinternen Bezeichnungen für verschiedene Modelle von Mercedes.
Um welche Modelle es sich handelt könnt Ihr den dazugehörigen Fotos entnehmen. Keine Angst, Ihr werdet hinterher
nicht abgefragt.
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Zufuß unterwegs
Wie ich schon früher erwähnt habe, bewegen Sarah und ich uns im wesentlichen zufuß oder/ und mit MRT
vorwärts. Dabei haben wir uns schon den lokalen Angewohnheiten angepaßt. Inzwischen ist eines der wichtigsten
Utensilien der Regen-/ Sonnenschirm. Was ich zunächst für eine eitle Geste der Asiatinnen gehalten habe, um
keine Farbe zu bekommen, habe ich nun als sehr nützlich erkannt. Da die Sonne einem teiweise gnadenlos aufs
Haupt brennt, ist dies die einfachste und beste Lösung sich etwas Erleichterung zu verschaffen und zu schützen.
Eine weitere singapurianische Eigenheit hat auch direkt mit der Sonne zutun. Direkt an der Ampel warten meist
nur die Touristen oder sonnenhungrige Engländer. Der Singapurianer wartet meist ein paar Meter entfernt im
Schatten, es sei denn er hat einen Schirm. Springt dann die Ampel für die Autos auf Rot, strömen die Massen
auf die Straßen. Hier hat die asiatische Obrigkeitshörigkeit ihre Grenze. Niemand bleibt in der prallen Sonne
stehen, wenn dafür offensichtlich kein Grund vorliegt, auch wenn das Lämpchen noch Rot zeigt.
Bewegt man sich mit dem Kinderwagen entlang der Shopping- Meilen der Stadt, dann kommt man gut vorwärts.
Abseits der Hauptstraßen ist es jedoch so gut wie unmöglich auf dem Fußweg zu bleiben. Riesige Schlaglöcher,
kliffartige Bordsteinkanten und Wurzelwerk zwingen einen dann auf die Straße. Da es auf den Nebenstrecken aber
auch relativ wenig Verkehr gibt, ist das dann eine annehmbare Lösung.
Die MRT ist einfach super und gehört zu den Dingen, die wir in Deutschland sicherlich vermissen werden.
Uns begeistert die MRT aus mehreren Gründen. Einmal als Nutzer; es ist alles sehr sauber und komfortabel.
Die Züge befinden sich
zu jedem Zeitpunkt in einer geschlossenen Röhre. Wenn der Zug einfährt, kommt er so zum Stehen, daß die
Türen der Wagons sich mit Türen in der Trennwand zu den Gleisen decken. Also keine Druckwelle am Bahnsteig
bevor der Zug ankommt oder abwärt, keine "technischen" Störungen, weil sich jemand vor den Zug geworfen hat.
Das es hier keine Kaugummis oder Zigarettenstummel auf dem Boden gibt und auch keine Graffitis versteht sich
von selber. Im Zug gibt es kleine Bildschirme auf denen lustige Filme gezeigt werden. So ein bisschen im Stil
der Sendung mit der Maus, wird hier erklärt wie man sich im Zug verhalten soll, und vor der allgegenwärtigen
Terror Gefahr gewarnt.(Die es unserer Ansicht kaum geben kann, da hier alles Videoüberwacht wird.)
Ein dubios aussehender junger Mann mit Baseballkappe, der sich ständig nervös umschaut und auf seine Uhr guckt,
läßt eine Sporttasche stehen und verschwindet. Aufmerksame Menschen im Zug sehen das und sprechen ihn darauf an.
Natürlich haut der Knilch ab und sofort starten diese eifrigen Staatbürger die Rettungsaktion. Wie auch in der
Sendung mit der Maus enthalten auch diese Filme sicherlich einen Funken Wahheit. Etwas sensibler zu sein für das
Fehlverhalten der Mitmenschen schadet sicherlich niemandem und hat auch nichts mit Einmischung zutun.
Was uns neben all dem Komfort an der MRT begeistert ist die Technik die hinter all dem steckt. Das Fahrkartensystem
ist super. Man hat die Möglichkeit entweder am Automaten eine Einzelfahrkarte zu kaufen, oder eine aufladbare
Dauerfahrkarte. Um zu den Gleisen zu gelangen geht man durch Schranken, die man durch die Fahrkarten öffnen kann.
Schwarzfahren kann hier keiner und Fahrkartenkontrolleure sind überflüssig. Kauft man ich eine
Einzelfahrkarte, dann wählt man auf einem Touchscreen, auf dem das Streckennetz abgebildet ist, das geünschte Ziel
und bezahlt genau für diese Strecke plus einem Pfand für die Karte die man bekommt. Beim Verlassen der Station
geht man wieder durch eine Schranke, die mit der Karte geöffnet wird, gibt seine Karte am Automaten zurück
und bekommt den Pfand wieder. Für alle die täglich die MRT benutzen wäre das natürlich zu aufwendig und die
Schlangen an den Automaten sicherlich gigantisch. Daher gibt es die es-Link Karte. Diese kann an den Automaten
aufgeladen werden und läßt einen ganz einfach durch das Bahn Netz Sinagpurs reisen. Was uns dabei fasziniert
ist, welche Rechenleistung dahinter stecken muß. Wenn ich bei uns - "Doby Ghaut" einsteige wird das registriert,
aber natürlich noch nicht abgebucht, schließlich weiß keiner (I do) wo es hingeht. Steige ich dann "Orchard Road"
aus wird die Fahrtstrecke von meiner Karte abgebucht. ... Singapur hat derzeit knapp vier Millionen Einwohner und
da Autos hier sehr teuer sind (siehe Autos) werden die öffentlichen Verkehsmittel durchaus
von vielen genutzt. Man kann sich also ausrechnen was für eine Rechenleistung hinter diesem System stecken muß.
Störungen gibt es nahezu keine und wenn ist sofort jemand zur Stelle, der einem die Fahrkarte schnell wieder
gangbar macht.
Hier wird wieder deutlich, daß junge aufstrebende Länder/ Städte einen gewissen Vorteil gegenüber der "Alten Welt"
haben. Die bestehenden U-/ S-Bahn Netze der europäischen Großstädte umzubauen, sodaß sie einem modernen
Standard, wie wir ihn hier in Singapur erleben, entsprechen ist unter wirtschaftlichen, technischen etc. Gründen
nicht möglich. Und so müssen wir uns in Europa einfach damit abfinden in Zukunft immer öfter "alt" auszusehen.
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Taxi Fahren
Wenn es mal weiter weg gehen soll, oder das Ziel einfach nicht mit der MRT zu erreichen ist, dann fahren wir Taxi.
Taxi fahren ist in Singapur recht günstig. Für eine halbstündige Fahrt bezahlt man umgerechnet ca.10€. Einen Taxi
bekommt man, wie in den meisten Ländern der Welt, in dem man sich an die Straße stellt und jedem vorbeifahrenden
Taxi hoffnungsvoll zu winkt. Anders als in anderen Ländern der Welt hält der singapurianische Taxifahrer aber
nicht immer. Es gibt Taxifahrer, die sich sehr streng an die ortsüblichen Regeln halten und nur an ausgezeichneten
Taxiständen halten. Wenn da, wo man gerade steht, kein Taxistand ist .... Pech gehabt! (Nunja, alles besser
als im Ramadan bei Regen an der Corniche ausgesetzt zu werden ;) ) Regnet es, oder zur "Rushhour" sind die Chancen
ein Taxi zu bekommen gleich Null. Hält man sich in einer Gegend auf, in der nicht besonders viele Taxis vorbei
fahren, oder man möchte seine Chancen schnell ein Taxi zu bekommen erhöhne, dann ruft man bei einer der Taxi
Zentralen an.
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© Copyright 2008 by Bettina Edeling
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